Sandsteintour: hinterer böser Graben-Wolfsstiege-kleiner Winterberg-Dezember 2022
Wetter: trüber Dezembertag, geschlossene Schneedecke
Streckenlänge: App Komoot 10,5km , tatsächlich zurückgelegt 12km (Aussichten, Wege suchen ect.)
Zeit: App Komoot 3,5h, benötigt haben wir 5h (incl. Rast, Aussichten, Bilder, Wege suchen, Schneestapfen, Bäume übersteigen)
Wege: unbedingte Trittsicherheit + entsprechendes Schuhwerk, Schneeglätte
Höhenmeter: ca. 350m Bergauf und wieder runter
Kartenmaterial: hintere Sächs. Schweiz Sachsen Kartographie Blatt 1 1:15000, Böhm Wanderkarte Schrammsteine Affensteine 1:10000, zur Standortbestimmung an unübersichtlichen Stellen und Wege finden-Komoot Wanderapp
In den letzten Tagen gab es reichlich Schnee, dazu kommen noch unzählige querliegende Käferfichten, was die heutige Tour noch mal um einiges anspruchsvoller macht. Wollen wir doch, um zum kleinen Winterberg mit seinem Pavillon zu gelangen, für den Aufstieg in die Affensteine die wenig bekannte Wolfsstiege nutzen. Um schon den Anmarsch interessant zu gestalten nehmen wir vom Parkplatz Nasser Grund aus den Flösersteig in Richtung Beutenfall. Etwa auf halber Strecke zweigen hier der vordere und der hintere Böse Graben nach rechts ab. Am jeweiligen "Eingang" steht eine Lehrpfadtafel. Noch vor einiger Zeit wurden beide Schluchten darauf noch namentlich erwähnt, nun wurden hier andere Texte verfasst....
Der genaue Hinweis zum abbiegen fehlt also, mit etwas Spürsinn findet man die "künstlich" erschwerten Einstiege aber doch. Wir nehmen den hinteren der beiden bösen Gräben und tauchen in eine mystisch wirkende Schlucht wie im Märchenwald ein, Naturerlebnis pur. Einige umgefallene Bäume müssen überstiegen werden, Geröll erfordert kurze Kraxeleinlagen, ein paar alte Steinstufen sind zu nutzen. Im oberen Teil geht es dann eher sanft aber dennoch wildromantsich weiter bis wir auf die untere Affensteinpromendade treffen.
Dieser folgen wir nach links und wandern bequem auf breitem Weg weiter. Vor uns taucht schon der mächtige Kletterfelsen Bloßstock auf, dessen Fuß wir nach rechts abbiegend über hölzerne Tritthilfen erreichen. Nach rechts ginge es hier zur Häntzschel-und Zwillingsstiege, wir nutzen aber den mit rotem Strich markierten Königsweg nach links. Im Schnee erkennen wir schon hier sind bis jetzt nur Tiere entlang. Um den Einstieg in die Wolfsstiege, welche vom Königsweg nach rechts abzweigt, zu finden hilft uns die Wanderapp Komoot. Der viele Schnee verdeckt ältere Trittspuren, sehr viel Totholz lässt eine Wegfindung eigentlich nicht zu. Der groben Richtung folgend sind ab und an einige Äste an den Mikadofichten abgesägt worden....hier ist also jemand entlang gegangen. Irgendwie kämpfen wir uns in eine Scharte zwischen den Felsen und erkennen den Beginn der Wolfsstiege anhand der Balkenlager (ohne jegliche Holzeinlagen) im Fels. Nach dem diese Stelle überwunden ist geht es den Rest über einige steinere Tritte und an alten Geländerresten hinauf bis zur oberen Affensteinpromenade. Der Zustieg über das Totholz war bei der Schneelage der deutlich schwierigere Teil am heutigen Tag.
Die obere Affensteinpromenade erreicht, wenden wir uns sogleich nach links und folgen dem, im Schnee nicht ganz so einfach zu erkennenden, Bergpfad bis zur nächsten markanten Wegkreuzung. Dort verlassen wir die Promenade und folgen dem Weg (Bergpfadzeichen) welcher in dem kleinen Tal-Einschnitt nach rechts abzweigt. Zum Ende hin wird er immer schmaler und nach einer letzten kurzen Steigung erreichen wir den Reitsteig fast auf Höhe der neuen Wenzelwand. Hier sind auch an diesem Wintertag einige Wanderer unterwegs, wir reihen uns in östliche Richtung ein und gehen auf dem breiten Weg (blauer Strich) vorbei an der Einmündung des Lehnsteiges bis zur nächsten Kreuzung. Hier treffen der Reitsteig (weiter Richtung großer Winterberg) sowie der obere und untere Fremdenweg (zum kleinen Winterberg) zusammen. Da wir den oberen Fremdenweg (Bergpfad) nutzen wollen, finden wir den Einstieg hinter der Bergungsbox in Richtung kleiner Winterberg. Links abbiegend und über die üblichen toten Fichten steigend wird der Pfad zum Weg und ist später deutlich zu erkennen. Ein wenig bergauf und bergab direkt vorbei an der höchsten Stelle des kleinen Winterberges wandern wir einige Meter weiter. Etwas abschüssig geht es dann einen Hügel hinunter und wir erreichen die zu Ehren August dem Starken und seiner "Heldentat" errichteten Pavillon. Eine Tafel erklär uns warum diese Kanzel hier steht. Am heutigen Tag leistet sie uns für die Mittagsrast gute Dienste.
Nach der Stärkung geht´s direkt per Kletterzugang (schwarzes Dreieck) vom Pavillon hinunter zum unteren Fremdenweg (roter Strich). Dank der Witterung weitestgehend runtschend und auf den "4 Buchstaben". Die Aussichten hier sind heute sehr getrübt, Winternebel rundum. Nach links wendend geht zugleich der, in diesem Falle Abstieg, vom kleinen Winterberg rechts ab. Diesen lassen wir aus und in gerader Richtung geht der Fremdenweg in den oberen Affensteinweg (grüner Strich) über. Der zum Teil recht schmale Pfad windet sich mit nur wenigen Metern Höhenunterschied auf halber Höhe um die Felsen der Affensteine. Durch den Schnee gibt es einige kniffligere Stellen, aber mit der nötigen Trittsicherheit bei entsprechendem Schuhwerk kommt man ganz gut vorran. Als der Frienstein mit Zugang zur Idagrotte schon zu sehen ist, wird es noch ein mal kurz herausfordernd, führ der Weg doch schmal einem Felsabsatz entlang. Am Frienstein angelangt verwerfen wir unseren ursprünglichen Plan über die alte Stiege abzusteigen. Zu viel Schnee, zu gefährlich. Am Friensteinflössel vorbei steuern wir die neuere Stiege (grüner Strich) an, welche gut ausgebaut ist. Allerdings fordern die Hölzer bei dieser Glätte höchste Aufmerksamkeit um keine Bruchlandung hinzulegen.
Mit Bedacht kommen wir schlieslich auf dem Königsweg (grüner Strich) an, halten uns links und wandern weiter bis zum Abzweig nach rechts in den hinteren Heideweg (grüner Strich). Diese Wege wurden zwar freigeschnitten, ab und an ist aber ein neu umgestürzter Baum zu übersteigen. So sieht es im gesamten Bereich der hinteren sächs. Schweiz aus, was bedeudet das bei jeder Tour etwas mehr Zeit eingeplant werden muss um diese Hindernisse zu überwinden bzw. zu umgehen. Gerade wenn die Tage kürzer sind sollte man daran denken! Der hintere Heideweg mündet auf die breite Zeughausstrasse ein, welcher wir nach links in den Dietrichsgrund hinein folgen. Am Beutenfall angekommen nutzen wir den noch vor der Brücke nach links abzweigenden Flösersteig. Gleich zu Beginn helfen 2 Eisenklammern über einen Felsblock hinweg, und der Kirnitzsch folgend treffen wir an die Stelle des Aufstiegs in den hinteren Bösen Graben von heute Morgen. Der Rest des Weges bis zum Parkplatz erklärt sich von selbst. Eine tolle Schnee-Sandsteintour mit seltenen winterlichen Eindrücken geht zu Ende.