Sandsteintour: kompletter unterer Terrassenweg Schmilka-November 2022
Wetter: Kaiserwetter bis 20 Grad Mitte November
Streckenlänge: App Komoot 10km , tatsächlich zurückgelegt 12km (Aussichten, Wege suchen ect.)
Zeit: App Komoot 3,5, benötigt haben wir 5h (incl. Rast, Aussichten, Bilder, Wege suchen)
Wege: unbedingte Trittsicherheit + entsprechendes Schuhwerk, Orientierungssinn, kurze Kletter/Kraxel Abschnitte, keine Höhenangst
Höhenmeter: ca. 420m Bergauf und wieder runter
Kartenmaterial: hintere Sächs. Schweiz Sachsen Kartographie Blatt 1 1:15000, Böhm Wanderkarte Schrammsteine Affensteine 1:10000, zur Standortbestimmung an unübersichtlichen Stellen Komoot Wanderapp
Für diesen ungewöhnlich sonnigen und warmen (bis zu 20 Grad) Novembertag geht es um eine ganz besondere Sandsteintour. Wir wollen den gesamten unteren Terrassenweg im Schmilkaer Kessel von Ost nach West bewandern. Man sollte dies schon als Tagestour planen denn die vielen Aussichten und Eindrücke wollen verarbeitet werden. Darüber hinaus ist zu jeder Zeit 100% Konzentration im Verlauf des gesamten Weges erforderlich um auch kniffligere Stellen zu meistern. Kleinere Klettereinlagen sind gboten, guter Orientierungssinn ist nötig und die "ausgesetzten" Stellen verlangen absolute Trittsicherheit und etwas Mut. Auch für Leute mit Höhenangst ist diese Tour nicht zu empfehlen!
Starten wir also auf dem Parkplatz in Schmilka und nehmen den Weg durch den malerischen Ort und weiter über den Wurzelweg (gelber Strich). Es geht nun stetig Bergauf, wir folgen weiterhin dem Wurzelweg (nun grüner Punkt) und lassen auch den Lehnsteig links liegen. Von rechts mündet etwas später der "Neuer Weg" aus Richtung Poblätzschwände ein, und die Felsen treten langsam enger zusammen. Kurz bevor der Wurzelweg einen starken Linksknick macht sehen wir auf der Linken Seite einen Wurzelteller hochkant liegen. Dahinter beginnt nun unser Pfad als unterer Terrassenweg. Immer nah am Felsfuss entlang windet sich der Weg entlang, und schon die ersten Meter begeistern und beeindrucken. Um das nicht zu verpassen empfehlen wir den Pfad nicht erst ab dem Lehnsteig zu begehen.
Sehr abwechslungsreich zwischen Heidekraut und durch Felsen wandern wir mit kurzen Kraxeleinlagen bis wir den Lehnsteig kreuzen. Die Bergungsbox im Blick erkennt man den weiteren Verlauf des Pfades. Auf Höhe des vorher umgangenen Lehnriffes sahen wir schon die erste kurze Kletterstelle die es nun zu meistern gilt. Diese gehört noch zu den leichteren Passagen des heutigen Tourenverlaufes. Im Bereich des breiten Horns gibt es auch eine Möglichkeit durch einen sehr engen Spalt (mit abgesetztem Rucksack) etwas abzukürzen. Eine kurze ausgesetzte Stelle an welcher uns eine Wurzel weiterhilf gilt es nun unter höchster Konzentration zu überwinden! Der folgende Bereich (am rechten Rand des Heringsloches) ist mit vielen Pfaden durchzogen und die Wegfindung nicht eindeutig! So "verirren" wir uns irgendwo inmitten vieler umherliegender Felsmurmeln und müssen auf der Hut sein nicht zu tief in ein (mit vielem Laub bedecktes) Loch zu fallen. Ein umsichtiger Blick lässt uns die 2 Eisenklammern, welche zum Zustieg der Rübezahlstiege gehören, erkennen und geleiten uns aus diesem Gerölllabyrinth hinaus. Der weitere Weg ist jetzt wieder klarer zu erkennen. Erste Blicke hinüber zur Herigsgrundnadel und dem Muschelkopf zeigen grandiose Bilder und wir bewundern die Kletterer an der Fluchtwand. Gar nicht mehr weit und wir erreichen die Eisenleitern der Heiligen Stiege.
Wenige Stufen nutzend, zeichnet sich gegenüber der weitere Verlauf des unteren Terrassenpfades deutlich ab. Über das Holzgeländer zeigt uns der schwarze Pfeil (Kletterzustieg) an, wo es weiter geht. Eine kurze Holzbrücke (neu errichtet) hilft über eine kleine Schlucht hinweg und dann schon stehen wir vor der Heringsgrundnadel. Gar nicht mehr so schlank aber höher als gedacht steht Sie da, ja schon Majestätisch wie wir meinen. Immer wieder gibt es tolle Aussichten und spktakuläre Eiseneinlagerungen im Fels zu bewundern. Der Weg führt uns immer wieder nah am Abgrund nun unterhalb seines oberen Pendantes entlang. Nur gibt es im Gegensatz zum oberen Terrassenweg hier keine Klammern zum festhalten! Um das verborgene Horn herum geht es nun in den Falkoniergrund hinein und wir errichen den mittleren Teil der Rotkehlchenstiege. Diesem mit einem grünen Dreieck als Bergpfad markierten Aufstieg folgen wir recht eben ein par Meter, verlassen Sie aber auf gleicher Höhe bleibend in Richtung der Boofe die wir schon erkennen. Nun geht es bis auf die Riffspitze vor zu den Falknertürmen. Ganz vorn gibt es nochmals eine tolle Aussicht, hier drehen viele wieder um und gehen zurück. Wir wollen aber noch weiter und müssen uns für einen der 3 Wege um diese Riffspitze herum entscheiden. Kniffelig sind alle 3, und um etwas Kletterei kommt man nicht drumrum. Wir nutzen den Weg durch die Scharte zwischen den 2 Falknertürmen und müssen hier ordentlich mit Händen und Füßen arbeiten um hindurch zu kommen. Nun haben wir schon die Rauschensteinkette im Blick. Auf der Rückseite geht es recht bequem weiter und so kommen wir am Einstieg der Starken Stiege vorbei, halten uns weiterhin auf gleicher Höhe am Fels entlang. Gelangen jedoch am Ende in eine Sackgasse (Boofe) mit deutlichem Hinweis dass hier drin nicht alles Vollgeschi..en werden soll. Nach einer kurzen Rast geht s weiter...
...müssen wir doch einige Meter zurück gehen. Nutzen dann den etwas tiefer gelegenen Pfad in Richtung Rauschentor. Als sich die dichte Vegetation öffnet haben wir dieses auch schon erreicht, treten hindurch und gelangen so auf den Elbleitenweg (grüner Punkt/grüner Strich). Am Rauschenstein vorbei folgen wir der Wegmarkierung grüner Strich, mit kurzem Abstecher zur kleinen Bastei, die Kahntilke hinunter und an der Elbe entlang zurück zum Parkplatz. Es war ein eindrucksvoller Sandsteintour Tag mit tollem Sommerwetter mitten im November. Der untere Terrassenweg ist eine absolute Schönheit aber nur mit der nötigen Vorsicht und entsprechender Erfahrung zu empfehlen. Wir verarbeiten nun die Eindrücke und melden uns demnächst mit einer neuen Tour.